Da ist er wieder! Super Mario rennt und hüpft einmal mehr durch kunterbunte Levels.Bild: zvg
Review
Super Mario und seine Freunde sind zurück auf der Switch und sorgen im neusten 2D-Ableger für tadellosen Spielspass. So kreativ und ausgefallen war ein Super Mario-Game schon lange nicht mehr.
Da ist es wieder, dieses vertraute Spielgefühl, das einem schon seit Jahrzehnten begleitet und sofort an die Oberfläche klettert, wenn der Schnauzträger von links nach rechts gesteuert wird. Auf Knopfdruck wird gehüpft und auf Gegner gesprungen. Mario sammelt Münzen ein, schluckt Pilze und rennt bis ans Levelende. Alles also wie gehabt, möchte man meinen. Doch «Super Mario Bros. Wonder» hat so einige wunderbare Überraschungen parat.
Der Böse ist jetzt ein Schloss
Prinzessin Peach kann aufatmen, denn für einmal wurde sie nicht von Oberschurke Bowser entführt. Denn als Mario und seine Freunde von Prinz Florian in sein Blumenreich eingeladen werden, erscheint der stets schlecht gelaunte Wüterich und klaut eine Wunderblume. Daraufhin verschmilzt Bowser mit Florians Schloss und macht als fliegende Festung ordentlich Stunk im Königreich.
Parallel gerät das Magie-Gleichgewicht durcheinander und sorgt dafür, dass im Königreich allerlei kuriose Dinge geschehen. Um Bowser aufzuhalten und das Schloss wieder auf den sicheren Boden zurückzubringen, muss unser Super Mario durch knutschbunte Levels hüpfen und sich auf die Suche nach Wunderblumen und Samen begeben, damit er Schritt für Schritt weiterkommt.
Noch ist Mario ganz klein. Aber wir alle wissen, dass bald ein Pilz gefunden wird, der ihn grösser macht.bild: zvg
Auf der Suche nach Samen
Einfach so durch die Levels rennen bis man vor dem Bowser-Schloss steht, geht natürlich nicht. Denn wie wir es schon von früheren Abenteuern gewohnt sind, muss auch hier regelmässig Wegzoll gezahlt werden. Dieses Mal sammelt unser Held aber keine Sterne ein, sondern muss immer eine bestimmte Anzahl Samen im Latzhosensack bereit haben um auf der Karte weiterzukommen.
Ist die Map zu Beginn noch sehr einfach und stringent gestaltet, wird sie im späteren Spielverlauf verschachtelter und bietet gar eine wuselige Oberfläche, wo der klitzekleine Mario auf Erkundungstour gehen kann, um versteckte Levels zu finden oder einen kurzen Schwatz mit den Einheimischen zu starten. Auch der eine oder andere Mini-Shop wartet auf ihn, wo er sich diverse Items und andere Objekte der Begierde via lila Währung kaufen kann.
Eine riesengrosse Wundertüte
Es gibt, wie wir es schon von den vielen Vorgängern her kennen, eine Reihe von Welten, die sich einem bestimmten Thema widmen. Es gibt die klassische Wüstenwelt, das Berg-Thema, das Wolken-Sujet und viele andere Levels, die uns zwar thematisch nicht mehr aus den Socken hauen, dafür aber einzelne Abschnitte präsentieren, die eine riesengrosse Wundertüte auf uns Spielende loslässt.
Was hier an kreativen Ideen vom Design-Team gezündet werden, ist ein wahres Spielspass-Feuerwerk.
Jeder einzelne Level trumpft mit einer mal grossen, mal kleinen Besonderheit. Sei es eine wahnwitzige Struktur, überraschende Gegner oder eine neue Fähigkeit, die Super Mario plötzlich erlernt, der Überraschungseffekt ist stets vorhanden. Plötzlich befindet man sich in einer Kampfarena, ein Minispiel will bestritten werden oder ein Wettrennen mit kurioser Figur wartet auf uns. Vor jedem Level stellt man sich die Frage, was wohl dieses Mal auf uns zukommen wird.
In manchen Levels wird es ziemlich abgefahren und die Design-Ideen sprudeln wild um sich.Bild: zvg
Besonders kurios wird es dann, wenn wir eine versteckte Wunderblume entdecken. Wenn diese aufgesammelt wird, kommt es quasi zu einer Spielspass-Explosion. Feste Objekte erwachen zum Leben, oben ist schon mal unten, die Gegner transformieren sich, Mario verändert plötzlich seine Form und audiovisuell wird mit der ganz grossen Kelle angerichtet.
Apropos Audio: In «Super Mario Bros. Wonder» spricht nach dem Abgang von Charles Martinet zum ersten Mal ein neuer Synchronsprecher die Rollen von Mario und Luigi. Der 26-jährige US-Amerikaner Kevin Afghani macht dabei einen so guten Job, dass die Unterschiede zum Vorgänger kaum hörbar sind.
Bei manchen Level-Kreationen muss man schon zwei Mal hinsehen, um sie optisch genau zu verstehen.Bild: zvg
Die neuen Power-Ups
Super Mario verfügt in diesem Abenteuer über eine geballte Ladung an Power-Ups. Nebst den üblichen Verdächtigen wie Superpilz, Superstern und die beliebte Feuerblume hat das Nintendo-Maskottchen noch einige mehr, die auf ihn in den Fragezeichenboxen warten.
Mit der Elefantenfrucht wird Mario zum Dickhäuter und kann Gegner mit seinem Rüssel geschmeidig wegschlagen und Blöcke zerbrechen. Via Bohrerpilz gräbt er sich in den Boden oder in die Decke, um Gegner zu umgehen oder geheime Räumen zu entdecken. Die Seifenblasenblume sorgt nicht nur dafür, dass Gegner eingehüllt werden und sich dann in Luft auflösen, sondern dient auch als kurzlebige Plattform, um im Level an Höhe zu gewinnen.
Manchmal braucht es gar kein Power-Up, um Mario spektakulär in Szene zu setzen.Bild: zvg
Höher, schneller, weiter
Super Mario bekommt aber nicht nur neue Power-Ups, sondern auch mehr als zwanzig Abzeichen verpasst, die für eine zusätzliche Fähigkeit sorgt und immer am Anfang des Levels ausgewählt wird.
Dadurch verbessern wir die Sprunghöhe, können geschmeidigere Wandsprünge vollziehen, die Schwimmfähigkeiten werden optimiert, verborgene Items können via Radar aufgespürt werden und, und, und. Mit der Zeit sammeln wir so viele Abzeichen, dass wir gar nicht anders können und die Levels mehrmals durchspielen wollen, um alle Geheimnisse zu entlocken.
Süss, putzig, lustig
«Super Mario Bros. Wonder» ist ein Fest für die Augen. Die Welten und die darin angesiedelten Levels sind gespickt mit liebevollen Animationen. Die Gegner sind putzig, so dass man es kaum wagt, ihnen auf den Kopf zu springen. Lässt man kurz die Finger vom Controller und betrachtet einfach mal in aller Ruhe die Vielfalt der Welten fallen einem viele wunderschöne Details im Vorder- als auch im Hintergrund auf.
Super Mario selbst hat übrigens ein paar neue Bewegungsanimationen erhalten und sorgt dafür, dass die Mundwinkel regelmässig nach oben wandern. Alleine die unterschiedlichen Animationen wenn er in einer Röhre verschwindet und wieder auftaucht sind zuckersüss.
Eine immer wiederkehrende Blume am Wegesrand sorgt für witzige Begebenheiten.Bild: zvg
Für kurzes Schmunzeln sorgt auch eine immer wieder auftauchende Blume am Wegesrand, die euch regelmässig via richtiger Sprachausgabe anspricht und motiviert. Was auf den ersten Blick wie ein kleiner Fremdkörper im Mario-Universum wirken mag, entpuppt sich später als willkommene Begegnung, die auch mal einen Tipp auf Lager hat und für eine kleine aber feine Portion Zusatzhumor sorgt.
Die Qual der Wahl
Wer übrigens so gar keine Lust auf Mario hat, der darf auch mit einer anderen Figur aus dem Super Mario-Kosmos auf die Reise gehen. Insgesamt stehen zwölf spielbare Charaktere zur Verfügung, die sich nur in einigen wenigen Punkten unterscheiden.
Mario, Luigi, Peach und Co. steuern sich alle identisch während die vier Yoshi-Varianten eher für unerfahrene Spielende gedacht sind. Denn die Reittiere sind quasi unverwundbar und verfügen über den bekannten Flatterflug, der ihnen einen klaren Vorteil verschafft.
Dann wäre da noch Mopsie, der sich ebenfalls zur Auswahl stellt. Dieser ist wie Kollege Yoshi ebenso unbesiegbar, kann aber nicht fliegen und mit Power-Ups kann er auch nichts anfangen.
Wer nicht ganz alleine spielen möchte, kommt ebenfalls auf seine Kosten.Bild: zvg
Nicht nur für Solisten
Wer das Abenteuer nicht alleine bestreiten möchte, kann lokal oder auch online zusammen mit Freunden loslegen. Beim lokalen Spiel versammeln sich bis zu vier Spielende vor dem Bildschirm. Wählt einer Yoshi, darf dieser sogar als Reittier verwendet werden und beim Ableben kann man sich gegenseitig wieder zurück ins Level holen.
Beim Online-Spiel geht es mit bis zu vier Spieler gemeinsam auf die Jagd und es dürfen unter anderem Rennen veranstaltet werden. Und wer generell die Online-Verbindung startet, sieht beim Spielen die Geister anderer Online-Teilnehmenden aus aller Welt, die zusätzlich witzige Pappaufsteller in den Levels platzieren können, um so miteinander zu kommunizieren. Ein richtiger Online-Modus sieht zwar anders aus, aber immerhin wagt Nintendo hier erste Schritte in die richtige Richtung.
Mit Spielspass überschüttet
Fazit: Was für ein Spass! «Super Mario Bros. Wonder» überschüttet uns mit so viel Spielspass, dass wir kaum die Finger davon lassen können. Ganz nach dem Motto «Ein Level geht noch!» rennen und hüpfen wir durch diese wunderschön animierten Welten, schalten massenweise Zusatzfähigkeiten frei und erfreuen uns an jeder Überraschung, die auf uns zukommt.
Mario steuert sich wie gewohnt punktgenau, das Spiel ist stets fair und zeigt uns immer wieder abgefahrene Design-Ideen. Auch nach der kurzweiligen Hauptgeschichte, die um die zehn Spielstunden verbucht, ist noch lange nicht Schluss. Die Welten sind vollgepackt mit Geheimnissen, versteckten Levels und Herausforderungen, die noch auf euch warten.
«Super Mario Bros. Wonder» ist ein fabelhaftes 2D-Jump’n’Run geworden, das dafür sorgt, dass ihr eine verdammt gute Zeit erleben dürft und das euch Dank hohem Wiederspielwert noch lange begleiten wird. Einfach wunderbar!
«Super Mario Bros. Wonder» ist ab dem 20. Oktober erhältlich für Nintendo Switch und freigegeben ab 3 Jahren.
Author: Paula Sanders
Last Updated: 1699202762
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